Öffentlicher Vortrag von Cindy Reiff, Doktorandin an der Universität Exeter, England
Die politischen Machtwechsel der letzten Jahre im arabischen Raum hatten bei vielen Beobachtern anfänglich die Hoffnung für eine Welle der Demokratisierung geweckt. Während Länder wie Syrien jedoch schnell im Bürgerkrieg untergegangen sind, und radikale Bewegungen wie der Islamische Staat an Macht gewonnen haben, gilt Tunesien, die Geburtsstätte des sogenannten Arabischen Frühlings, in dieser Hinsicht auch fünf Jahre nach der Revolution immer noch als Hoffnungsträger in der Region. Trotz zahlreicher Hürden und Rückschlägen hat sich die politische Struktur des Landes grundlegend verändert und es werden weiterhin konkrete Schritte in Richtung Demokratie unternommen. Verschiedene Akteure sind beteiligt an diesem politischem Umbruch, die Rolle der Jugend wird in den Berichterstattungen allerdings oft vernachlässigt. Ziel dieses Vortrags ist es aufzuzeigen, dass ebendiese Jugend eine nicht unbedeutende Funktion hat für einen erfolgreichen demokratischen Wandel in Tunesien.
Der Vortrag wurde aufgelockert durch das "Hausorchester" und mit einem kleinen Steh - Apéro mit Diskussionen abschlossen.
Cindy Reiff ist Politologin und Nahostexpertin, ihre Forschungsarbeit befasst sich unter anderem mit politischem Jugendaktivismus in Tunesien und dessen Auswirkung auf den Demokratisierungsprozess. Sie ist zurzeit an mehreren Rechercheprojekten beteiligt, zudem arbeitet sie als Beraterin für internationale Organisationen im Bereich Machtmissbrauch und Sicherheitsreform.