Das Referat von Simon Ruesch vom 06.04.2023 hatte ‘Die Digitalisierung der Schweiz’ zum Thema. Der Vortrag wurde mit vielen Grafiken untermalt.
Jeden Tag auf verschiedenste Weise in Kontakt mit der Digitalisierung kommen, sei es zum Beispiel beim Einkauf, oder im Austausch mit den Behörden.
Der Referent legte dar, dass die Schweiz bezüglich Digitalisierung grundsätzlich gut aufgestellt sei – insbesondere jedoch im öffentlichen Bereich gelte es zwecks Sicherung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz das noch brach liegende Potential zu nutzen. Die Einführung einer e-ID, also einem staatlich anerkannten digitalen Identitätsnachweis, sowie dessen breite Anwendung sei diesbezüglich ein wichtiger und notwendiger Schritt in die richtige Richtung.
Auf der e-ID könnten viele persönliche, digitale Nachweise «gespeichert» und entsprechend genutzt werden. Zum Beispiel könnten die Wohnsitzbestätigung und der Versicherungsnachweis für das Einlösen eines Motorfahrzeugs einfach hinterlegt und abrufbar sein, wobei die beteiligten Akteure (Gemeinde, Versicherung und Zulassungsstelle) jeweils nur Zugriff auf die für sie relevanten Daten erhalten würden.
Anhand einer Analyse der Abstimmung zur Einführung einer e-ID, vom 7. März 2021 zeigte der Referent, wie schwer sich die Schweizer/innen in Sachen Digitalisierung tun. Volk und Stände haben damals die entsprechende Vorlage klar abgelehnt.
Die Gründe für die damalige Ablehnung sind vielfältig: Ängste in der Bevölkerung bezüglich Datenschutz, keine verspürte Dringlichkeit, zu abstrakter Mehrwert, mangelndes Vertrauen in den Bundesrat während der Covid-Pandemie, etc. und das, obwohl andere europäische Länder, z.B. Dänemark, eine entsprechende e-ID bereits eingeführt und damit gute Erfahrungen gemacht haben.
Wie geht es weiter? Aktuell entwickeln und testen die zuständigen Stellen gemeinsam mit interessierten Kreisen im Rahmen einer sogenannten «Sandbox» mögliche Anwendungsfälle für eine technisch etwas anders umzusetzende e-ID 2.0. So soll die der e-ID unterliegenden «Huhn-Ei»-Problematik überwindet werden: Nur wenn Anwendungsfälle existieren, bringt die e-ID einen Mehrwert und nur mit einer e-ID lassen sich Anwendungsfälle realisieren.
Dank der Überwindung dieser «Huhn-Ei-Thematik» und der Aufklärung der breiten Bevölkerung soll die e-ID 2.0 mehrheitsfähig gemacht werden.
Eines ist ganz sicher: Die Digitalisierung wird nicht halt machen und auch die Schweiz wird langfristig nicht um die e-ID herumkommen, wenn Sie auch künftig Wettbewerbsfähig sein möchte!
Im Anschluss an das Referat entspann sich eine längere Diskussion um das Für und Wider der Digitalisierung an sich und insbesondere um die e-ID.
Die Brüder bedanken sich bei Simon Ruesch für seine spannenden Ausführungen mit einem grossen Applaus.