An unserer gut besuchten Gästeveranstaltung vom 20. September begrüssten wir Alexander Stefes als Gastreferent zum Thema «Agenda und Arbeit des Clubs of Rome – Lösungskonzepte für die Zukunft». Herr Stefes ist Executive Director des Club of Rome, einem internationalen Think Tank mit Fokus auf langfristige globale Probleme, insbesondere soziale Entwicklung, Wirtschaftsstrukturen und ökologische Nachhaltigkeit.
Das Jahr 2018 markierte das 50jährige Bestehen des heute in Winterthur ansässigen Club of Rome. Dem millionenfachen Bestseller «Die Grenzen des Wachstums» folgten in den vergangenen fünf Jahrzehnten über 40 weitere Berichte, welche die Entstehung der Umweltbewegung weltweit tief prägten und die Notwendigkeit eines Umdenkens, hin zu mehr Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutz, immer wieder ins globale Bewusstsein riefen. In seinem ersten, weltweit beachteten Bericht zur Lage der Menschheit, warnte der Club of Rome vor ungebremstem materiellen Wachstum und ungehemmtem Konsum in einer Welt mit klar begrenzten Ressourcen: Wenn sich nicht grundsätzlich etwas änderte, war die Menschheit im Begriff, auf gefährliche Weise über die materiellen Grenzen des Planeten hinauszuwachsen. 50 Jahre später gibt es keinen Zweifel daran, dass der ökologische Fussabdruck der Menschheit die Grenzen des Planeten überschreitet.
Herr Stefes gab im ersten Teil seines beeindruckenden Referates einen Überblick über die bisherigen Tätigkeiten des Club of Rome. Die Leitlinien des Think Tanks sind eine konsequent globale Ausrichtung, ein interdisziplinäres, systemisches Denken und eine langfristige Perspektive. Im zweiten Teil skizzierte er Lösungskonzepte für die Zukunft der Menschheit und des Planeten, wobei gleichermassen naturwissenschaftliche, ökonomische und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt werden müssen. Aufgrund der Komplexität des Themas konnte Herr Stefes nur die Umrisse der Lösungsansätze ansprechen. Dies gelang ihm aber in freier Rede und sehr klaren Formulierungen auf ausgezeichnete Weise. Und beim anschliessenden Abendessen stellte sich der Referent den vielzähligen Fragen der Gäste und der Mitglieder der Kyburg-Loge und konnte so einige Aspekte überzeugend noch vertiefter beleuchten. Die sehr angeregte Diskussion und der starke Applaus für Herrn Stefes waren ein deutliches Zeichen, dass das Thema die Zuhörer bewegte und der Vortragende die Arbeit des Club of Rome sehr gut beschreiben konnte.
Auch wenn unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Aspekten der postulierten Notwendigkeit eines Umdenkens bestehen können, passte das Thema bestens zur humanistischen und ethischen Ausrichtung der Odd Fellows. Der Anlass gab den Gästen somit einen guten Einblick in die Tätigkeit der Kyburg-Loge, den dahinter stehenden Werten und den Ablauf eines Abends mit einem spannenden Referat sowie der Pflege der Freundschaft bei einem gemütlichen Zusammensein bei Speis und Trank.